Liebe Eltern und Angehörige vom Tobias!
Auf einem Spaziergang nach Windhag habe ich das Gedenken an Tobias gefunden. Es hat mich sehr berührt, obwohl ich ihn nicht gekannt habe. Dennoch habe ich mich und Euch irgendwie verbunden gefühlt. In meiner frühesten Kindheit habe ich im Urltal gewohnt. Das ist aber schon sehr lange her. Ich bin jetzt 72. Meine Schulzeit habe ich in Waidhofen verbracht. Seit 1967 bin ich in Wien.
Als ich vom Tobias gehört habe, ist mir unwillkürlich ein Freund eingefallen, den ich in seiner Kindheit und Jugend begleiten durfte. Wir waren durch unser gemeinsames Hobby, die Himmelskunde, eng verbunden. Er stammte aus Villach, war überaus rege und eins mit der Natur. Nur kurz nach seinem Schulabschluss ist er 1976 mit nur 19 Jahren mit dem Motorrad tödlich verunglückt. Für mich war das ein ganz großer Schock, vor allem aber für seine Mutter. Ich war ja oft bei ihnen zu Besuch.
Wir waren sehr eng miteinander verbunden. Kurz nachdem er gegangen ist, erschien er mir plötzlich in einem Wachtraum. Es war kein echter Traum, es war alles so real. Ich durfte mit ihm reden und da merkte ich, dass er mich eigentlich gerufen hat. Er brauchte mich. Von seinem Tod wollte er nichts wissen. Er war ja nicht tot. Als ich ihm erzählte, wie traurig seine Mutter nun ist, meinte er nur, dass dazu kein Anlass besteht. Wenn das aber so ist, so soll ich sie trösten und zu ihr fahren. Auf meine Frage, wo er denn jetzt sei, gab er mir zur Antwort, er sei mitten unter uns, könne sich aber nicht verständigen. Er gab mir auch zu verstehen, dass jeder im Leben seine Aufgabe zu erfüllen habe. Auch er habe jetzt eine Aufgabe zu erfüllen.
Ich denke, das ist ganz wichtig. Man darf das Leben nicht nur in dem kurzen Stück sehen, das wir hier auf Erden verbringen. Das Sterben ist nur ein Neubeginn in einem Leben, das im Prinzip keinen Tod mehr kennt. Das Leben ist so umfassend und etwas Wunderbares und es stellt uns immer wieder vor neuen Aufgaben und Herausforderungen.
Die Menschen, die uns vorausgegangen sind, wissen um uns Bescheid. Sie sind uns nahe. Manchmal spüren wir das auch. Wir dürfen sie nicht vergessen.
Ich werde den Tobias auch in meine Gebete einschließen.
In herzlicher Anteilnahme!
Peter REINHARD
Liebe Maria, lieber Dominik, ich bin in Gedanken bei euch und ich wünsche euch viel Kraft, das traurige Ereignis zu verarbeiten. Der Herrgott wird euch begleiten. Ein klein wenig kann ich mich in eure Situation hineinversetzen, aber unser Sohn durfte nach seinem schweren Autounfall weiterleben, trotz der Aussagen der Ãrzte, die ihm keine Chance gaben. Sein Wirken ist wohl hier auf dieser Welt, der Weg eures Sohnes Tobias ist hier auf Erden zu Ende und geht in einer anderen Welt weiter - dort wo alle Engel sind.....